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In der Zeitschrift „Beruf Schulleitung“ widmet sich Robert Erlinghagen der Frage, was Coaching für Schulleitungen leisten kann. Dabei gibt er auch 10 Tipps für den zielgerichteten Einsatz externer Coaches. Die Veröffentlichung können Sie hier herunterladen.

Die in Zürich angesiedelte Fachstelle für Vereine in der Schweiz „vitamin B“ gibt zweimal jährlich ein Fachblatt mit dem schönen Titel B Dur heraus. Die aktuelle Ausgabe vom Mai 2021 enthält ein Interview mit Robert Erlinghagen. Die Frage: „Was bedeutet Agilität für Vereine?“ Seine Antwort: „Agil sein heißt: zuhören, fragen, aufmerksam sein.“

Corona lässt Führungkräften gerade wenig Zeit zum durchschnaufen. Dennoch ist es klug, sich gerade in Phasen der Transformation Inspirationen zu suchen und sich Zeit zur Reflexion zu nehmen. Die Katholische Hochschule Mainz reagiert darauf mit einem neuen Angebot: geballte Inputs in 1,5stündigen Online-Veranstaltungen.

  • 08. April 2021: Grundsätzliches – Krise und Veränderung
  • 14. April 2021: Führung. Die neue Rolle von Führungskräften
  • 22. April 2021: Persönliches – Wie gehe ich selbst mit Veränderung um?
  • 26. April 2021: Organisatorisches – Veränderung und Agilität von Organisationen
  • 29. April 2021: Praktisches – Tools zur Stärkung der gemeinsamen Verantwortung

Die einzelnen Inputs werden angeboten von Daniel Piontek (dreheffekt) und Robert Erlinghagen (mindshaker). Einen Flyer zum download gibt es hier; alle Informationen und Anmeldeformulare finden Sie hier.

Vielleicht gelingt es uns nach den Erfahrungen des Jahres 2020 ja eine Lehre zu ziehen: Der vulgäre Freiheitsbegriff der vergangenen drei Jahrzehnte sollte endlich ausgedient haben. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion proklamierte Francis Fukuyama das „Ende der Geschichte“. Gemeint war, dass der wettbewerbsorientierte Kapitalismus als siegreiche Gesellschaftsform übrig geblieben war und damit das Gesellschaftmodell der Zukunft ein für allemal feststand. Dieses Gesellschaftsmodell setzt vor allem auf die Individualität und Freiheit des Einzelnen, auf dass sich die besten Ideen im Wettbewerb durchsetzen und am Ende alle davon profitieren. An sich keine schlechte Idee – ich bin Selbstständiger und ich schätze Autonomie und Freiheit sehr. Doch wie immer im Leben, wenn man anfängt, etwas zu übertreiben, geht es schief.

Die Übertreibung liegt hier im allzu vulgären Umgang mit der Idee der Freiheit: Nach den Prinzipien „Jeder ist seines Glückes Schmied“, „Der Staat soll sich möglichst aus allem heraushalten“ und „Der Markt wird es schon richten“ wurden immer mehr gesellschaftliche Bereich dem „freien Spiel der Kräfte“ überlassen. Dabei wurde übersehen bzw. billigend in Kauf genommen, dass

  • die Schwächeren bei diesem Spiel zwangsläufig den Kürzeren ziehen (die Ungleichverteilung von Vermögen und Einkommen hat dramatisch zugenommen),
  • im ständigen (internationalen) Wettbewerb der Druck auf den einzelnen Marktteilnehmer (Individuen, Unternehmen, ganze Staaten) zu zunehmender (Selbst-)Ausbeutung und Externalisierung von Kosten (v.a. Umweltzerstörung, soziale Sicherheit) führt
  • und dass schließlich sogar nach und nach die Vorstellung abhanden kam, dass man an diesen zerstörerischen Nebenwirkungen überhaupt irgend etwas ändern könnte.

Besonders deutlich zeigt sich dies gegenüber der Herausforderung des Klimawandels. Angesichts der Größenordnung des Problems ist der Einzelne kaum oder gar nicht in der Lage, einen messbaren Beitrag zu leisten. Dennoch lautet die Argumentation oft: Wenn die Konsumenten nur begönnen, umweltbewusster zu konsumieren, dann würden sich die Unternehmen entsprechend umstellen. Wehe dem, der diese Konsumfreiheit regulieren will (Stichwort: Veggie-Day). Die Verantwortung für die Veränderung wird an das freie Individuum delegiert, das damit jedoch völlig überfordert ist.

Corona hat uns nun jedoch gelehrt, dass es angesichts von Herausforderungen, die vom freien Spiel der Kräfte schlicht nicht zu bewältigen sind, eines starken Staates bedarf, der reguliert und eingreift – und der dafür auch mehrheitlich Zustimmung aus der Bevölkerung erfährt. An diese Stelle gehört vermutlich der Hinweis, dass der Staat ja auch gar nichts anderes als die verfassungsmäßig organisierte Bevölkerung ist. Ein starker Staat ist keineswegs automatisch ein tyrannischer, diktatorischer Staat. Selbstverständlich meine ich mit starkem Staat eine demokratisch verfasste Gesellschaftsform.

Im Grunde haben wir es hier mit einem uralten Problem im Spannungsverhältnis zwischen Kollektiv und Individuum zu tun, das der Ökonom John Maynard Keynes vor rund 100 Jahren schon einmal treffend auf den Punkt gebracht hat: „Die wichtigsten Agenden des Staates betreffen nicht die Tätigkeiten, die bereits von Privatpersonen geleistet werden, sondern jene Funktionen, jene Entscheidungen, die niemand trifft, wenn der Staat sie nicht trifft.“ (aus John Maynard Keynes: Das Ende des Laissez-Faire). Die Entscheidungen, die niemand trifft, wenn der Staat sie nicht trifft. In der Corona-Krise haben Politikerinnen und Politiker glücklicherweise eine Reihe solcher Entscheidungen im Auftrag der Bevölkerung getroffen. Sie haben den Mut dafür aufgebracht – und wurden mit hohen Zustimmungswerten belohnt. Die Entscheidungen, die niemand trifft, wenn der Staat sie nicht trifft. Angesichts des Klimawandels stehen eine Menge solcher Entscheidungen noch aus. Da würde ich mir eine Rückkehr des starken Staates wünschen.

Ich glaube sogar, dass es unserer Seele guttun würde, wenn wir uns als Kollektiv dabei endlich handlungsfähig erleben könnten.

Das Institut für Fort- und Weiterbildung der Katholischen Hochschule Mainz bietet seit vielen Jahren eine Fortbildungsreihe „Betriebswirtschaftliche Steuerungsinstrumente für Sozialunternehmen“ an. Seit diesem Jahr übernimmt mindshaker in dieser Reihe das Modul „Organisationsentwicklung und Change Management“. Neben betriebswirtschaftlichem Handwerkszeug, das vor allem in den anderen Bausteinen vermittelt wird, geht es in der Reihe und besonders in diesem Modul darum, wie Veränderungen angestoßen und umgesetzt werden können und wie sich Sozialunternehmen in einer Welt neu positionieren, in der Veränderung zum Dauerzustand geworden ist.

Die nächste Reihe startet am 3. Mai 2021, Anmeldeschluss ist der 1. März 2021. Alle Infos sind hier zu finden.

Lockdown, Wirtschaftseinbruch, Infektionsschutz – das sind für Unternehmen und Führungskräfte nicht nur organisatorische und ökonomische Herausforderungen. Krisenbewältigung ist auch eine Frage der Gesundheit und mentalen Belastbarkeit. Im Rahmen der kostenlosen Telefon-Fortbildungen der Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz e.V. bietet mindshaker am Mittwoch 5. August 2020 von 12 bis 13 h einige Ideen und Tipps zum Thema „Durch die Krise führen – kollektive Krisenerfahrungen verarbeiten und Chancen im Arbeitsalltag nutzen“. Alle Informationen zum Netzwerk für Betriebliches Gesundheitsmanagement Rheinland-Pfalz und zur Einwahl in die Telefon-Fortbildung finden Sie bei der LZG RLP.

Wann, wenn nicht jetzt? Diese Frage inspirierte Doscha Sandvoß, Jochen Leeder und Robert Erlinghagen zur Entwicklung eines neuen digitalen Fortbildungsangebots, ein Webcamp zur Schulentwicklung am 29. Juni 2020 mit Inspirationen für den Start ins neue Schuljahr.

Die Idee

Ein ungewöhnliches Schuljahr geht zu Ende. Unübersichtlich. Mit vielen Überraschungen, schnellen Entscheidungen, Mut zur Improvisation und bemerkenswerten Veränderungen.

Da blieb oft gar nicht viel Zeit zum Nachdenken. Doch spätestens jetzt stellt sich die Frage: Welche Schlüsse ziehen Sie aus den Erfahrungen der vergangenen Monate? Welche positiven Entwicklungen haben sich an Ihrer Schule eingestellt? Was wollen Sie auf jeden Fall – Corona hin oder her – im nächsten Schuljahr weiterverfolgen? Und was soll sich nicht verfestigen und Ausnahme bleiben?

Das Angebot

Das Webcamp zur Schulentwicklung bietet Ihnen Inspirationen durch Impulse und kollegialen Erfahrungsaustausch. Es richtet sich an schulische Führungskräfte, die mit Schwung die Chancen zur Schulentwicklung nutzen wollen, die sich durch die tiefgreifenden Veränderungen der letzten Wochen aufgetan haben: Welche Erkenntnisse wollen Sie für die Unterrichtsentwicklung aufgreifen? Welche für die Organisation Ihres Kollegiums? Und welche für die Kommunikation mit den Eltern?

Die Impulse

  • Wie bleibe ich in Zeiten der Corona Pandemie als Schulleitung agil und produktiv mit IServ und digitalen Tools? (Jochen Leeder)
  • Auf zu neuen Ufern – (wie) können Steuergruppen die gerade sehr unruhige See für Schul- und Unterrichtsentwicklung nutzen? (Doscha Sandvoß)
  • Da geht was. Führung in Zeiten des Umbruchs (Robert Erlinghagen)

Alle Infos zum Inhalt und den Anmeldemöglichkeiten finden Sie hier. Das Webcamp ist eine Veranstaltung des regionalen Medienzentrums Gießen-Vogelsberg und daher auf dessen Einzugsbereich beschränkt.

Spätestens Corona hat uns gelehrt, dass Anpassungsfähigkeit für Organisationen nicht nur dann ein Thema ist, wenn sie im ökonomischen Wettbewerb stehen und um flatterhafte Kunden werben. Auch andere Einflussfaktoren sorgen dafür, dass in Organisationen jeglicher Art Veränderung längst zum Dauerzustand geworden ist. So wird Agilität auch in der Jugendhilfe schon länger diskutiert. In der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift „Evangelische Jugendhilfe“ skizziert Robert Erlinghagen, was beim Schlagwort Agilität bloße Mode und was sachlich begründete Inspirationsquelle für die Organisationsentwicklung ist.

Erlinghagen, Robert: Überall Agilität, in: Evangelische Jugendhilfe, 3 (2020) S. 136-145

Die Firma Beichler Kälte- und Klimatechnik GmbH und die Agentur glückskind aus Steinebach an der Sieg nutzten im Frühjahr die Kompaktworkshops von mindshaker zur Fortbildung in Sachen Führung und Kommunikation.

Beide Unternehmen sind ebenso wie mindshaker Mitglied im regionalen Netzwerk für Betriebliches Gesundheitsmanagement, BGaktiv. Vor wenigen Tagen erhielten die Geschäftführungen von Beichler und glückskind nun von der Netzwerkkoordinatorin Anna Kötting das Netzwerk-Logo überreicht, eine Auszeichnung für jene Betriebe, die gesundheitserhaltende sowie -fördernde Maßnahmen innerhalb des Netzwerkes umsetzen und sich aktiv um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen kümmern.

Das Wort „Folgen“ hat für viele Menschen einen negativen Beigeschmack. Es wird schnell als Einschränkung der persönlichen Freiheit und Individualität gesehen, als Unterwerfung oder gar als erster Schritt in Richtung blinden Gehorsams.

„Führen“ wird auch kritisch beäugt, gilt aber als sexy.

Dabei wird oft übersehen, dass Führen und Folgen zwei Seiten derselben Medaille sind. Wenn Du führst, aber niemand Dir folgt, führst Du nicht. Führende sind auf Folgende angewiesen. Und Folgende haben deshalb Mitverantwortung für das Gelingen von Führung.

Derzeit bekommen in der Corona-Debatte all diejenigen besonders viel Aufmerksamkeit, die sich mit teilweise irrwitzigen Vorwürfen lautstark gegen politische Führungsentscheidungen auflehnen. Dabei gehen leider all diejenigen ein wenig unter, die ihren Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten, indem Sie sehr souverän und selbstbewusst, kritisch und reflektiert, eigenständig denkend und trotzdem am Gemeinwohl orientiert den Handlungsempfehlungen und politischen Entscheidungen Folge leisten – und dafür auch persönliche Einschränkungen in Kauf nehmen. Followership at its best.

Es wäre zu wünschen, dass sowohl in der Gesellschaft als auch in Unternehmen und Organisationen dieser wesentliche Beitrag des Followerships zum Gelingen des Ganzen mehr gewürdigt, unterstützt und systematisch gefördert wird. Denn Followership in diesem Sinne braucht Mut, die Bereitschaft Mitverantwortung zu übernehmen, eine ethische Grundhaltung und Kommunikationsgeschick. Wir brauchen nicht nur Konzepte für Leadership, sondern für Leadership und Followership.

P.S.: mindshaker hat dazu schon einiges veröffentlicht, z.B.